Kolpingsfamilie Poysdorf – Geschichte, Engagement & Gemeinschaft
Die Kolpingsfamilie Poysdorf wurde am 15. Juli 1925 zunächst als Gesellenverein gegründet und entwickelte sich 1959 zur Kolpingsfamilie. Zwischen 1965 und 1967 entstand das Kolpinghaus, das seither laufend modernisiert und erweitert wird, um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden. Im Jahr 2002 wurden zudem neue Gästezimmer eröffnet.
Seit 1981 engagiert sich die Kolpingsfamilie besonders in der Betreuung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Dafür wurde 1995 ein eigener Gebäudeteil mit einer Behindertenwerkstätte geschaffen, welche von Kolping Österreich betrieben wird.
Als lebendiger Verein bietet die Kolpingsfamilie Poysdorf ein vielfältiges Programm für Jung und Alt. Gemeinsame Aktivitäten wie Wanderungen, Ausflüge, Theateraufführungen sowie der seit 56 Jahren stattfindende Kolpingball sind wichtige Bestandteile im Leben der Kolpingsfamilie.
Adolph Kolping
(* 1813 Kerpen, † 1865 Köln) – Gründer der Kolpingsfamilien und Wegbereiter der katholischen Soziallehre

war Schuhmachergeselle und erlebte selbst das Elend damaligen Herumwanderns. Er zog die persönliche Konsequenz aus der Herausforderung seiner Zeit, gab seinen Beruf auf, studierte und wurde Priester.
Adolph Kolping gründete den Verein mit dem Ziel, die christliche Einstellung zu Beruf, Familie und Gesellschaft erlebbar zu machen und begann mit systematischer Bildungsarbeit in kleinen Gruppen.
Kolping kämpfte engagiert für die Soziallehre der katholischen Kirche. Er errichtete Wohnhäuser für junge Menschen als Stützpunkt und Station menschlicher und beruflicher Bildung. So kam es zur Gründung der Kolpinghäuser, die es mittlerweile in 60 Ländern auf der ganzen Welt gibt.
„Wer Menschen gewinnen will, muss das Herz zum Pfande einsetzen.“
– Adolph Kolping
Vereinsveranstaltungen
Die Kolpingsfamilie und die Pfarre Poysdorf organisieren das ganze Jahr über Veranstaltungen, die das gesellschaftliche, kulturelle und spirituelle Leben in Poysdorf bereichern. Hier finden Sie sowohl aktuelle Ankündigungen zu kommenden Vereinsveranstaltungen als auch Rückblicke auf bereits stattgefundene Feste, Feiern und Aktivitäten.
Zu den Highlights zählen traditionelle Feste, kulturelle Veranstaltungen, Ausflüge sowie Vorträge und Bildungsangebote auch von der Pfarre. Soziales Engagement und gemeinschaftliche Aktivitäten wie Wanderungen haben einen festen Platz im Vereinsleben.
Mit ihrem Veranstaltungszentrum schafft die Kolpingsfamilie Orte der Begegnung für Jung und Alt und leistet einen wertvollen Beitrag zum Miteinander in der Stadt und der Region. Bleiben Sie informiert über alle Neuigkeiten und entdecken Sie hier die Vielfalt der Kolping-Veranstaltungen in Poysdorf.
Termine
- 12.
- 24.
Rückblick
Vorstand
Die Agenden der Kolpingsfamilie werden vom Vereinsvorstand geleitet, der die Werte Adolph Kolpings in die Gegenwart trägt. Präses Dechant Bernd Kolo ist verantwortlich für die pastorale Leitung und trägt besondere Verantwortung für dieEntwicklung und Einheit des Vereines. Unterstützt wird der Präses von der Vereinsvorsitzenden Herta Reidlinger. Den Bereich Wirtschaft führt Alfred Woditschka als Obmann des Wirtschaftsvorstandes. Die Gruppe Kolping wird von Sabine Aichberger geleitet, während sich Elias Smolak um die Anliegen der Kolpingjugend kümmert.
Mit derzeit 193 Mitgliedern (Stand 31.12.2024) zählt die Kolpingsfamilie Poysdorf zu einem bedeutenden Verein in der Region. Der Vorstand setzt sich dafür ein, Gemeinschaft, Vereinsveranstaltungen und soziales Engagement in Poysdorf und im Weinviertel aktiv zu fördern.

Präses
Dechant Mag. Bernd Kolodziejczak

Vorsitzende
Herta Reidlinger

Wirtschaftsvorstand
Alfred Woditschka
100 Jahre Kolpingsfamilie Jubiläumstafel
100 Jahre Kolpingsfamilie
- 1925 Gründung des Katholischen Gesellenvereins in Poysdorf. In Folge Pflege des Theaterspiels und Gestaltung von Ausstellungen mit Gesellen-Arbeiten.
- 1938 Auflösung des Vereins
- 1950 Gründungsfest mit Eintragung des Vereins in das Vereinsregister. In Folge enge Zusammenarbeit des Gesellenvereins mit der Kath. Jugend, z.B. beim Bunten Abend.
- 1959 Umbenennung des Vereins in Kolpingsfamilie Poysdorf
- 1970 Erste Tanzveranstaltung mit einem Oktoberfest im noch unfertigen Großen Saal. In Folge reiches Vereinsleben mit vielen Aktivitäten in Gemeinde & Pfarre bis hin zur Teilnahme an internationalen Kolpingveranstaltungen und Solidaritätseinsätzen, z.B. in Brasilien.
60 Jahre Kolpinghaus
- 1965 Grundsteinlegung zum Bau des Kolpinghauses Poysdorf
- 1968 Die ersten Volksschulklassen ziehen in das Gebäude ein.
- 1974 Inbetriebnahme der Sauna (bis 2020)
- 1978 Inbetriebnahme der Werkstätte für Menschen mit Behinderung
- 1994–1996 Zubau der Tagesheimstätte für Menschen mit Behinderung
- 1999 Erster Ausbau von Gästezimmern im Obergeschoß
- 2008 Neugestaltung des Espresso
- 2011–2012 Neugestaltung Großer Saal und Umbau der Küche im Vorfeld der NÖ Landesausstellung 2013
- 2016 Renovierung der Gästezimmer
Seit 100 Jahren ist es gelungen, dass viele engagierte Kolpingmitglieder das Vereinsleben von Poysdorf bereichert haben. Zum Wohl der gesamten Großgemeinde bleibt die größte Aufgabe die Instandhaltung und Weiterentwicklung des Kolpinghauses.
Eine der tragenden Säulen ist die Betreuung von Menschen mit Behinderung durch Kolping Österreich in der Kolping Werkstätte. Das Kolpinghaus ist Veranstaltungszentrum, Hotel und Gastronomiebetrieb und stellt als Ort der Begegnung der Pfarre, dem Schützenverein und der Jugend Räume zur Verfügung.
100 Jahre Kolpingsfamilie Poysdorf – Jubiläumsfolder
Das Leben der Kolpingsfamilie
Nationale und internationale Kolpingveranstaltungen wurden gerne zum Anlass genommen, um in Verbindung mit Freunden anderer Kolpingsfamilien zu treten: Klagenfurt 1972, Jugendtag 1973 in Köln, Polenreise des Diözesanverbandes 1976, Internationaler Kolpingkongress Luzern 1977, Romwallfahrt 1978, Friedenstreffen in Bozen 1985 und 2025, Seligsprechung Adolph Kolpings 1991 in Rom. Seit 2012 finden sich Reliquien von Adolph Kolping im Altar der Stadtpfarrkirche Poysdorf.
In den 70er und 80er Jahren gab es ein sehr aktives Kolpingsfamilienleben. Wöchentliche Jugendstunden verbunden mit einer Vielzahl an Aktivitäten im Jahresverlauf prägten ein reichhaltiges Programm: Kolpingball (2025 zum 56. Mal), Bunter Abend (2023 zum 68. Mal), Faschingsfeier, Dritter Welt-Sonntag, Ostermontagsausflug, Maibaumaufstellen, Morgenlob, Diskothekenbetrieb, Fußballspiel Kolping vs. Freiwillige Feuerwehr, Heurigennachmittag, Gestaltung des Bauernmarktes bei Weinparade und Winzerfest, um weitere Investitionen im Haus tätigen zu können.

Flohmarkt, Strohaktion (mit bis zu 90 mitwirkenden Jugendlichen), Bergwochen Jugendlager, Gestaltung von Seniorennachmittagen, Weinbergwanderung (1975 mit 1000 Wanderern), Oktoberfeste, Leopolditanz, Alttextilsammlungen, Weihnachtsfeier/Johannesweinweihe, Silvestertanz. Parallel kam es auch zu Solidaritätseinsätzen in Brasilien. Seit sechs Jahrzehnten ist die Kolpingjugend die einzige organisierte Pfarrjugend in Poysdorf. Diese Aktivitäten hatten aber nicht nur materiellen Charakter, sie dienten selbstverständlich auch der Entfaltung der Kreativität, sinnvoller Freizeitgestaltung für Jung und Alt, dem Gemeinschaftsgeist und nicht zuletzt der Bewältigung von Problemen zwischen den Generationen, die eine derartige Kolpingsfamilie miteinschließt und prägt.
Kolping-Werkstätte und Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen
Gestartet wurde 1979 mit einigen wenigen KlientInnen. Beschäftigung in Gemeinschaft war das Motto. Der Gründer, Leiter und Betreuer der Werkstätte, Hermann Schiller, entwickelte die Einrichtung stetig weiter. Die KlientInnen holte er mit dem Privatauto von zuhause ab. 1995 erfolgte der aktuelle Zubau. 1990 wurde das Wohnhaus errichtet, 2023 für 40 Wohnplätze und 16 Tagesbetreuungsplätze generalsaniert. Heute leitet Mag.a Christina Schodl-Meier das Wohnhaus und die Werkstätte mit 60 Personen in 8 Werkgruppen begleitet von 45 MitarbeiterInnen.
Wirtschaftsvorstand
Die wichtigsten Aufgaben des Wirtschaftsvorstandes unter der Leitung des Obmannes sind die Führung, Gestaltung, Sicherung und Erhaltung des notwendigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes sowie der Fortbestand und Ausbau des Kolpinghauses.
Hotel und Gastbetrieb
Seit 1991 stehen Gästezimmer, derzeit 11 Zimmer mit 29 Betten, zur Verfügung. Die Renovierung des Großen und des Kleinen Saales, die Neugestaltung der Küche sowie der Umbau der Heizung erfolgte 2012. Der Gastronomiebetrieb versorgt mit der Zubereitung der Mittagmenüs die Kolping-Werkstätte, Essen auf Rädern für Poysdorf und Falkenstein, Kindergärten Poysdorf und Umgebung, Sonderschule und Hort (Schülertreff Pfiffikus) sowie Mittagsgäste im Kolpinghaus.
Bälle, Hochzeiten, Konferenzen und große Veranstaltungen bzw. Caterings können aus eigener Kraft unter Mithilfe von engagierten Mitgliedern abgewickelt werden. Als Geschäftsführerinnen wirken aktuell Christa Sporr und Corinna Hanke mit 8 MitarbeiterInnen.
Die Zukunft des Kolpinghauses
Seit Anbeginn gilt die tägliche Sorge dem Erhalt des Kolpinghauses. Generationen von Ehrenamtlichen wurden immer wieder mit einem ständig vorhandenen Provisorium konfrontiert. Über 15 Jahre lang dienten Spanplatten im Großen Saal als Fußboden.
Mehrmals musste die Schließung des Hauses diskutiert, das Finanzamt um Stundung offener Beträge ersucht werden. Das Kolpinghaus Poysdorf, wofür hohe finanzielle Mittel nur unter dem Einsatz und Idealismus aller Verantwortlichen aufgebracht worden sind, wird für Kolping Österreich, für die Pfarre und Stadtgemeinde Poysdorf stets eine große Herausforderung bleiben.
Dabei gilt es, das Grundsätzliche der Idee Adolph Kolpings immer wieder neu zu bedenken, um dieses Ideal erfolgreich für unsere Zukunft und unsere Stadt fruchtbar werden zu lassen. Manches, was ursprünglich geplant war, hat zu bestehen aufgehört oder lebt nur mehr schwach weiter. Anderes hat sich wertvoll entwickelt. Engagierte Mitstreiter müssen für die Fortführung des Kolpinghauses immer wieder gewonnen werden. In ganz besonderer Weise sollen Menschen herangebildet werden, damit sie in ihren spezifischen Berufungen und Berufen stets verantwortungsvoll ihren Dienst an Familie, Staat und Gesellschaft leisten können.
Das aktuelle Kolping-Team
- Präses: Dechant Bernd Kolo
- Vorsitzende: Herta Reidlinger
- Obmann des Wirtschaftsvorstandes: Alfred Woditschka
- Leiterin Gruppe Kolping: Sabine Aichberger
- Leiter Kolpingjugend: Elias Smolak
- Die Kolpingsfamilie hat 193 Mitglieder
Die ersten 40 Jahre in Poysdorf
Ein Mitglied der Gründungsversammlung des „Katholischen Gesellenvereines Poysdorf und Umgebung“ erinnert sich: „In der Werkstätte des ehrbaren Poysdorfer Sattlermeisters Vinzenz Kudernatsch erzählte dieser seine Erlebnisse als Geselle, die er zu Fuß auf der Wanderschaft durch die ehemalige Monarchie und weite Teile Mitteleuropas als Handwerksbursche erlebte. Dieser Geschäftsmann berichtete von seinen Strapazen und Entbehrungen, die nur durch seine Mitgliedschaft im katholischen Gesellenverein gemildert waren. Zu jener Zeit erhielten die Mitglieder des genannten Vereines, die auf Arbeitssuche waren, bei allen Ortsgruppen dieser Vereinigung für ein bis zwei Tage Verpflegung, Nachtquartier und ein Zehnpfennigstück.“ Diese soziale Idee fanden einige Poysdorfer Gesellen nachahmenswert und beschlossen, einen Verein in Poysdorf zu gründen.

In Zusammenarbeit mit einigen Gesellen, vor allem mit Franz Hufnagl (Messerschmied), Matthias Schlemmer (Tischler) und Raimund Wirth (Maler) leitete Koop. Alfred Semrad die Vorarbeiten, dass am 13. Juli 1925 die Gründungsversammlung des Katholischen Gesellenvereines Poysdorf und Umgebung im Extrazimmer des Gasthauses Schulz (Körnergasse 14) stattfand. Im Protokollbuch des Katholischen Gesellenvereines Poysdorf und Umgebung steht geschrieben: „Nach feuriger, aber ernster Ansprache meldeten 22 Gesellen ihren endgültigen Beitritt. Sie legten in die Hand des Zentralpräses Schneider aus Wien das Treuegelöbnis ab. Endgültiger Präses wurde Hochwürden Semrad. Es war ½ 11 Uhr abends, als im provisorischen Lokal das Kolpinglied von den neuen Kolpingbrüdern erklang. In Poysdorf wohl zum ersten Mal. Hiermit war die Gründung vollzogen. Möge reicher Erfolg beschieden sein. Gott segne das ehrbare Handwerk!“
Als erstes Heim konnte im Jahr 1926 der Keller des Hauses in der Wiener Straße 29 erworben werden. Der Erlös von Theateraufführungen diente der notwendigen Arbeit an dem Heim bzw. der Versorgung der Burschen auf der Walz, die dann im zweiten Heim, in der Brünnerstraße 4 (ehemaliger Stadtkeller) bis zur Auflösung des Vereins 1938 Quartier fanden. 1950 wurde der Verein mit einem Gründungsfest neu konstituiert. Der Meisterverein lud erstmals zu einem Meisterball, der sich über den Ball der Gemütlichkeit zum Kolpingball entwickelte. Die kommenden Jahre prägte eine enge Zusammenarbeit des Kath. Gesellenvereines mit der Katholischen Jugend Land. 1959 wurde aus dem Gesellenverein österreichweit die Kolpingsfamilie. Ein besonderer Markstein in der Geschichte der Kolpingsfamilie war der Bau des Kolpinghauses.
Der Bau des Kolpinghauses in Poysdorf
Der Plan, ein Haus für die pfarrlichen Belange zu bauen, bestand schon länger. Die Tatsache, dass in Poysdorf schon 40 Jahre lang das Kolpingwerk Bestand hatte, und die Fertigstellung der Kolpingheime in Stockerau und Wiener Neustadt ließen hoffen, dass hier in Poysdorf das Kolpingwerk mit dem Bau eines Heimes beginnen könnte. Kaplan Fiala begann nun in Wien mit Zentralpräses Prof. Viktor Kollars zu verhandeln; es konnte eine positive Zusage erreicht werden. Der Wille zu einem solchen Unternehmen müsste aber augenscheinlich unter Beweis gestellt werden: Bereitstellung des Grundstückes und Bau bis zur Kellergleiche. Dechant Johannes Leyendecker stellte einen Pfarrgrund zur Verfügung und erwarb noch anschließende Grundstücke. Dies wurde dann dem Kolpingwerk übereignet mit der Bedingung, dass dieses Haus von der Pfarre benützt werden dürfe. Der Platz war günstig gewählt: zwischen Singergasse und Sportplatz.

Schwierigkeiten gab es, welche eigentliche Bestimmung dieser Neubau haben sollte: ein Lehrlingsheim oder ein Freizeit-, Bildungs- und Kulturzentrum zu schaffen, bei dem die Hauptverantwortung das Kolpingwerk trägt. Es ist besonders der Aufgeschlossenheit Zentralpräses Kollars zu danken, dass man sich für letzteres entschied. Mit dem Bau konnte schließlich begonnen werden, als man die Eigenleistung geregelt hatte.
Am 4. Juli 1965 erfolgte die Spatenstichfeier. Es war zugleich der Festakt für 40 Jahre Kolpingsfamilie Poysdorf. Am Nachmittag wurden Baugesellen des Bauordens empfangen. Die Baugesellen, welche im Juli und August 1965 am Bau arbeiteten, wurden von der Bevölkerung äußerst gastfreundlich aufgenommen. Vor allem war es die außerordentliche Mitarbeit vieler Freiwilliger aus der Bevölkerung, wodurch das große Interesse an dem Vorhaben zum Ausdruck kam. Das Haus wurde damit als ein Stück eigener Arbeit geschätzt. Im Jahre 1970 erwies sich dies als äußerst notwendig, als die Geldmittel immer weniger flossen und die Frage auftauchte, das Kolpingheim ähnlich dem Haus in Zistersdorf zu verkaufen. Unterdessen sammelte sich mit dem Heimbau unter Kaplan Fiala auch wieder eine lebendige Kolpinggemeinschaft.
Am 3. November 1966 war die Gleichenfeier. Am 8. Jänner 1968 waren bereits Buben und Mädchen zum Kolpinghaus unterwegs: zwei Klassen der Volksschule wurden hier untergebracht. Im Herbst 1968 wurde mit dem Halbinternat begonnen. Etwa 80 Kinder hatten sich dazu gemeldet. Sinnvolle Freizeitgestaltung, Hilfe bei der Aufgabe, Musikunterricht und Heimstunden wurden angeboten. Während des Prager Frühlings meinte man, das Haus als Kommunikationszentrum zwischen Ost und West offenzuhalten. Diese Idee konnte jedoch nicht verwirklicht werden. Das Oktoberfest 1970 war die erste Tanzveranstaltung im Kolpinghaus. Der große Saal glich noch eher einer Markthalle: grob angeworfene Wände, Bretterboden, kühle Temperatur, eine Luft zum Schneiden. Trotzdem unterhielten sich etwa 1200 Personen bei drei Musikkapellen ausgezeichnet. Erstmals wurden auch Mädchen in den Verein aufgenommen. In unverdrossener Kleinarbeit wurde durch eine Schar von Idealisten der Ausbau vorangetrieben, die Anfertigung der Decke im großen Saal, Fliesenarbeiten in der Bar und Betonbelagsarbeiten (heute Werkstatt) in dem Raum, der für die Kegelbahn vorgesehen war. Praktisch alle Firmen leisteten kostenlose Arbeiten, es wurden nur die Materialkosten verrechnet. Viele Institutionen und Schulen konnten einige Jahre im Kolpinghaus ihren Betrieb durchführen, bzw. nützen noch jetzt die Räumlichkeiten dieses Hauses: das Rote Kreuz, die Volksschule, die Handelsschule, die Musikschule, die Landwirtschaftliche Fachschule, eine Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach, die Ehe- und Familienberatung, der Sozialhilfeverein, die Jagd- und Schießgesellschaft (seit 1968) und eine Tagesheimstätte für behinderte Jugendliche vom Österreichischen Kolpingwerk (seit 1979), die sich als ganz großer Meilenstein in der Geschichte der Kolpingsfamilie darstellt. Die Weinvierteltourismus GmbH war über viele Jahre hier untergebracht. Die baulichen Veränderungen, die durch die Anforderungen der neuen Mieter entstanden, wurden von den Mitgliedern selbst durchgeführt. Viel war in den Jahren geschehen, und doch konnte der Bau nicht vollendet werden, wie er geplant war. Manche Bauteile fand man noch Jahrzehnte später im Rohzustand. Kleinere und größere Reparaturen waren zu bewältigen. Die Kollaudierung erfolgte erst 20 Jahre nach dem Spatenstich – 1985. In kleinen Etappen und mit viel Idealismus unter größtmöglicher Anstrengung verschiedenster Personen ist es doch gelungen, dass das Kolpinghaus fertiggestellt worden ist.
Kolpingjugend
Die Kolpingsfamilie Poysdorf darf sich glücklich schätzen, eine engagierte und lebendige Kolpingjugend unter der Leitung von Elias Smolak zu haben. Der Jugend steht das ganze Jahr über ein eigener Jugendraum mit Nebenräumen zur Verfügung.
Es ist schön zu sehen, wie aktiv sich die jungen Mitglieder in das Vereinsleben einbringen und bei verschiedensten Veranstaltungen einen wertvollen Beitrag leisten.
Ein Höhepunkt im Jahreskalender ist der Kolpingball, der 2025 bereits zum 56. Mal stattfindet – mit starker Beteiligung unserer Jugend. Von der Polonaise über die Mitternachtseinlage bis hin zur Saaldekoration und dem Mehlspeisenverkauf ist die Jugend tatkräftig mit dabei.
Auch das traditionelle Maibaumaufstellen, ein in Poysdorf nach wie vor lebendiges Brauchtum, wird von der Kolpingjugend organisiert. Beim Winzerfest in der Kellergstetten betreibt die Jugend zudem einen Ausschank, um damit die weitere Gestaltung ihres Jugendraums zu finanzieren.
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